Hope ( ab und an auch "Zuckerschnute" genannt)

Das ist Hope....und der Name ist wirklich passend. Wir geben die Hoffnung nicht auf, das Hope eines Tages absolut keine Probleme mehr mit Reizauslösern hat. Aber erstmal von Anfang an. Wir waren 2020 auf der Suche nach einer Hündin für meine Hundeschule, da unsere Soya schon zu alt war und auch nicht mehr wirklich Lust hatte auf zu viel Trubel. Zudem hatte sie kleine gesundheitliche Probleme und wir wollten sie nicht unnötig Stress aussetzen. Eine leichte Altersdemenz war auch schon zugegen. 

Über Claudia Schürmann von Bullterrier in Not e.V. sind wir dann an Hope (damals von den Vorbesitzern noch Amy genannt) geraden. Das Problem war aber, das Claudia nicht viel über die Hündin wußte, da diese noch bei den Besitzern war. Somit hatte Claudia die Hündin auch nicht beurteilen oder begutachten können. Nichts desto trotz versuchte ich mein Glück und das erste Telefonat hörte sich sehr positiv an. Man erzählte uns, das der Nachbar die Hündin als Welpe immer in den Zwinger gesperrt hätte und weil sie so gefroren hat und alleine war, haben sie sie dann abends mit ins Haus genommen. Der Nachbar wollte die Hündin loswerden, da seine Freundin die Hündin nicht haben wollte. Soweit so gut, aber schon alles etwas komisch. Am Telefon ist es immer schlecht sowas zu beurteilen, also hatte ich mich dazu entschlossen hinzufahren und mir die Fellnase mal anzuschauen. Ich hab meine beste Freundin mitgenommen und los ging es Richtung Rheinland Pfalz. Wir wurden sehr nett von einer jungen Frau in Empfang genommen. Ihr Mann und die einjährige Tochter waren aber nicht im Haus. Als wir im Haus waren, holte sie Hope von hinten (war wohl im Garten). Hope war seehr aufgeregt, aber nett. Das  war schonmal ein Pluspunkt. Die Frau hatte uns sogar etwas zu essen gemacht und war sehr gastfreundlich. Ich fing an Hope zu begutachten und meine Freundin schaute sich um und stellte Fragen. Die Aufregung von Hope hatte ich zuerst nicht besonders ins Augenmerk genommen, da es ja auch eine neue Situation war und sie mit zweidreiviertel Jahren auch noch sehr viel Power hat.. Jedoch viel mir dort schon auf, das die Hündin überhaupt keine Bindung zu der Besitzerin hatte. Das  war schon etwas seltsam, da sie uns erzählte, das sie die Hündin jetzt schon 2 Jahre hätten, aber keine Ahnung und keine Zeit haben. Die ganze Story wurde immer wilder und je mehr wir erfahren haben, je mehr wurde klar das nicht die ganze Wahrheit erzählt wurde. Der Nachbar wohnte direkt nebenan, man teilte sich gemeinsam den Garten, und der Zwinger stand dort auch. Keine Schutzhütte im Zwinger, nur etwas Spielzeug. Hope sah vom Fell her auch nicht gut aus, überall kleine Knötchen auf der Haut und einen kaputten Nasenrücken. Mit gemischten Geühlen fuhren wir wieder nach hause, ohne Hope. Auf dem Rückweg ist uns dann schon einiges klar geworden und ich telefonierte ein zweites Mal. Wir vereinbarten auf halber Strecke einen Treffpunkt zur Übergabe, wenn sie sich mit Kingston & Soya gut versteht. Eine Woche später war es dann soweit und diesmal war auch ihr Mann dabei. Der hatte aber schon einen Augenmerk auf Kingston gelegt und mein Bauchgefühl hat mir nur gesagt, egal was passiert, wir nehmen sie mit... Da sie sich aber gut mit unseren beiden verstanden hatte, packten wir sie ins Auto und bloß schnell weg. Abtretungserklärung unterschreiben lassen und alle Papiere bekommen. Beste Entscheidung. Wir haben hinterher rausbekommen, das sie noch eine Staffordshire Hündin hatten, die wohl ins Tierheim gekommen ist und das Hope überhaupt nicht viel im Haus war, sondern doch nur im Zwinger. Die Probleme hatten wir dann zuhause. Sie kannte keine Wohnung und kam überhaupt nicht klar. Auch draußen hatte sie viele Probleme mit Geräusche, Menschen, Autos etc. Kurzum, eine Riesenproblembaustelle. Wir haben jetzt fast 3 Jahre gearbeitet, und es war eine schwere Zeit mit Höhen und Tiefen. Jeder andere hätte sie schon längst weggegeben, aber wir haben schon soooo viel geschafft das wir den letzten Rest auch noch hinbekommen :-) Sie ist wirklich ein toller Hund und seeeehr kuschelbedürftig. Ja unser Motto: Wer einmal kommt, der bleibt - dem sind wir treu geblieben, auch wenn manchmal die Nerven blank lagen :-)